Mittwoch, 17. Januar 2007

Amerikanische Wirtschaftskultur

American economic culture
(Translation available upon request)

Charakteristisch für den US-amerikanischen Wirtschaftsstil der freien Marktwirtschaft ist zum einen die dominante Rolle und Selbstverantwortung des Individuums und zum anderen die minimale Einflussnahme des Staates auf die Wirtschaft, die allein durch den Markt selbst reguliert wird. Die Aufgabe des Staates ist primär, den Rahmen für freien Wettbewerb zu stellen und zu erhalten.

In der US-amerikanischen Gesellschaft ist die Freiheit des Einzelnen ein zentrales Element. Die ersten europäischen Auswanderer gründeten im 16. und 17. Jahrhundert in Nordamerika erste Kolonien. Viele strebten nach (Religions-) Freiheit und Reichtum und hatten Europa in der Hoffung verlassen, in Amerika ein neues, besseres Leben führen zu können. Hier standen die europäischen Siedler nun vor einem absoluten Neuanfang: To start from scratch. Aufgrund der Nichtexistenz von staatlichen Institutionen oder infrastrukturellen bzw. sozioökonomischen Rahmenbedingungen waren die Siedler und Pioniere gezwungen, sich im alltäglichen Leben auf sich selbst, ihre individuellen Fähigkeiten und ihre eigene moralische Verantwortung zu verlassen (vgl. SCHUCK 2003: 12). Unter solchen Lebensumständen mussten zu treffende Entscheidungen vor allem zeitnah und pragmatisch sein. Der Nutzen steht im Vordergrund und ist dieser Nutzen positiv, dann war die Entscheidung richtig – gegebenenfalls bis zu der Auffassung, dass der Zweck die Mittel heiligt. Eine Manifestation des Individualismus lässt sich in der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung von 1776 finden, in der Life, liberty, and the pursuit of happiness als unveräußerliche Rechte festgeschrieben werden.

Eine essentielle Rolle in der US-amerikanischen Wirtschaftskultur spielt außerdem die protestantische Arbeitsethik. Diese hat ihre Wurzeln in der Prädestinationslehre z.B. des Calvinismus, die besagt, dass Gott das Schicksal des Einzelnen bereits vorbestimmt hat. Der Einzelne kann sein Schicksal nicht beeinflussen, sondern nur Zeichen deuten, die ihm Hinweise auf sein vorbestimmtes Schicksal geben (vgl. WEBER 1934). Als Zeichen für ein positives Schicksal (ewige Seligkeit, Himmelreich) zählt beispielsweise wirtschaftlicher Erfolg. Daraus ergibt sich einer-seits, dass das Erlangen von Kapitalbesitz und Reichtum durch harte Arbeit eine extrem hohe soziale Anerkennung in protestantisch geprägten Gesellschaften hat. Anderseits erklärt sich hieraus das Ideal des American Dream bzw. der Mythos vom Tellerwäschers, der Millionär wird.

Zusammenfassend lässt sich Folgendes festhalten:
  • Fokussierung auf Individualismus
  • Bedeutung von wirtschaftlichem Erfolg und Kapitalismus
  • Motivation zum Neuanfang (vor allem nach Misserfolg)
  • Pragmatische Problemlösung
  • Schnelle Entscheidungsfindung
Diese genannten historischen Entwicklungen und Einflüsse liefern eine Erklärung für die Entstehung des Wirtschaftssystems der USA und seiner charakteristischen Merkmale.

1 comments:

txdave 7. Februar 2007 um 04:23  

Interesting comments, but prose too gray--maybe some variety in font/format, some pics, see wht I mean:

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browniesforbreakfast.blogspot.com

good luck

dave

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